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Die moderne Jagd mit Jagdpfeil und Bogen heute

Insbesondere auch wegen der technischen Fortschritte in der Bogentechnik zieht die Jagd mit dem Bogen zunehmend mehr Menschen weltweit an. Vorreiter sind hier ganz klar die USA, mit annähernd 12 Mio. Jägern, die vornehmlich den Bogen zur Jagd nutzen. Auf der Leitmesse Messe ATA in Indianapolis werden jedes Jahr auf 150.000m² die neuesten Etwicklungen präsentiert. Auch in Europa lassen zunehmend mehr Länder u.a. aufgrund der rasanten technischen Weiterenticklungen der letzten Jahre die Bogenjagd zu.

Dabei wird auf die selben Bogentypen zurückgegriffen, welche auch beim Sportbogenschießen Verwendung finden und die dem neuesten Stand der Technik, durch Verwendung neuester Materialien (z.b. Carbon), Bauart und Präzision wiederspiegeln. Trotz ihrer ähnlichen Bauart gibt es feine aber deutliche Unterschiede zwischen Sport- und Jagdbögen. Nach wie vor bedeutet die Benutzung auch moderner Jagdbögen für den Jäger ein ständiges Training, Abstimmung des Materials und Vorbereitung. Hier hat der in den 1960er Jahren entwickelte und 1969 in den USA patentierte Compoundbogen die Jagd revolutioniert. Die Leistung der Compoundjagdbögen wurde dank modernster HighTechmaterialien bis heute stetig gesteigert und ist mit den Compoundbögen der Anfangsjahre nicht zu vergleichen. Die Einführung von modernen Zielhilfen (Visier mit Zielpunkten) hat hierbei die Präzision zusätzlich erheblich verbessert. Dies führt zu einer besseren Handhabbarkeit und Treffersitz sowie einer tieferen Durchdringungswirkung des Jagdpfeils im Wildkörper.


Jagdbogen

Für die moderne Jagd mit Pfeil und Bogen werden Langbögen, Recurvebögen und meistens Compoundbögen verwendet. Voraussetzung ist, dass der Schütze auf Jagddistanz mit jedem Jagdpfeil etwa eine handtellergroße Fläche trifft.

Die Mindestanforderungen sind in der Prüfungsordnung beschrieben.

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Jagdpfeil

Ein aktueller Jagdpfeil besteht aus Carbon oder Aluminium, ist befiedert, hat eine Nock sowie eine Jagdspitze. Er fliegt mit einer Geschwindigkeit von etwa 240 bis 350 Fuss pro Sekunde. Das entspricht ca. 75 bis 110 Meter pro Sekunde. Das verwendete Pfeilmodell muss auf den Schützen und seine Ausrüstung abgestimmt sein, um einen steten und perfekt geradlinigen Pfeilflug zu garantieren.

library_books Wirkung des Jagdpfeiles von Dr. Bengt Geore’n

Jagdspitzen

Moderne Jagdspitzen – auch Broadheads (engl.) genannt - bestehen heute im Allgemeinen aus Metall, sind mit zwei oder mehr hoch vergüteten Klingen bestückt. Es gibt unzählige Modelle und Anbieter. Jeder Schütze passt die Klingen seinem bejagbaren Wild an. Neben guten Flugeigenschaften (Abstimmung des Schaftes mit der Befiederung und der Spitze) ist vor allem eine rassiermesserscharfe Klinge/Schneide standard.

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Wissenschaft & Studien

An der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg werden Bachelorarbeiten (vom DBJV in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Thorsten Beimgraben) im sozialwissenschaftlichen Bereich angeboten, betreut und von Studenten durchgeführt. Ergebnis der Bachelorarbeit „Meinungen der nichtjagenden Öffentlichkeit zur Bogenjagd“ war, dass ca. 80% der Befragten positiv eingestellt sind. Die Themen „Meinung der deutschen Jäger zur Bogenjagd“ und „Motivation der Bogenjäger“ stehen noch aus.

An der HAWK Göttingen, Bachelorstudiengang Forstwirtschaft, wurden schon zwei Bachelorarbeiten verwirklicht und von Prof. Dr. Wolfgang Rohe geprüft.

Bei dem Thema „Ist der Bogen eine auch in Deutschland akzeptable Jagdwaffe?“ kam der Bachelor aufgrund seiner Untersuchungen und Recherchen zu dem Schluss, dass die Jagd mit Pfeil und Bogen als zusätzliche Jagdart eine Bereicherung besonders für die Jagd in urbanen Bereichen ist. Er machte u.a. Beschusstests auf starke Knochen (Schulter, Oberarm, ...). Dahinter hatte er etwa im Abstand von 10 cm einen Pfeilfang aus Gummi (Broadhead-Ball). Jede Jagdspitze durchschlug den jeweiligen Knochen um mindestens 21 cm und steckte im Pfeilfang. Ein frisch mit der Büchse erlegtes Stück Rotwild wurde mit mehreren Jagdpfeilen im Kammerbereich beschossen. Jeder Pfeil flog komplett durch.

Auch bei der Bachelorarbeit mit dem Thema „Wildschweine im urbanen Bereich" kam der Student zu dem Schluss, dass der Einsatz von Pfeil und Bogen besonders für den urbanen Bereich geeignet ist. Er bezog sich u.a. auf das Projekt in Madrid (Spanien), wo Wildschweine im urbanen Bereich mit Pfeil und Bogen erlegt werden.

Dr.rer.nat.Dipl.-Forstw. Carl Gremse startete im März 2016 Untersuchungen zum Einsatz von Jagdbögen und -pfeilen im Jagdbetrieb in Ländern, in denen die Bogenjagd legal ist (Frankreich, Spanien, Dänemark). Teilnehmende Jägerinnen und Jäger erlegen Wild im regulären Jagdbetrieb und stellen zu diesen Erlegungen über ein standardisiertes Formular Daten zur Verfügung. Das Formular kann in mehreren Sprachen auf seiner Homepage heruntergeladen, anschließend ausgefüllt und an ihn gemailt werden. Auch kann der Abschussbericht online auf seiner Homepage eingegeben werden.

Anhänge
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Bei dieser Studie waren folgende Institutionen informiert:

  • Bayerischer Jagdverband e. V. (BJV)
  • Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL)
    Unterabteilung 32 Tiergesundheit, Tierschutz
  • Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL)
    Unterabteilung 53 Forstwirtschaft
  • Deutscher Bogenjagdverband e. V. (DBJV)
  • Deutscher Jagdverband e. V. (DJV)
  • Deutsche Veterinärmedizinische Vereinigung e. V. (DVG)
    Fachgruppe Tierschutz
  • Ökologischer Jagdverband e. V. (ÖJV)
  • Tiermedizinische Vereinigung für Tierschutz e. V. (TVT)
    Arbeitskreis Wildtiere und Jagd

In einigen Landes-Jagdgesetzen wird in dem jeweiligen Verbotsparagraphen auch in einem Unterabsatz darauf hingewiesen, dass die zuständige Jagdbehörde u.a. zu Forschungszwecken das Verbot einschränken darf.


Weitere Studien

library_books Wirkung des Jagdpfeiles von Dr. Bengt Geore’n
library_books Dänische Verwundungsstudie Bogenjagd von EBA
library_books Informationen zur Bogenjagd in Frankreich von Luis Hant
library_books Bericht Bogenjagd - Tierärztliche Hochschule Hannover
library_books Bogenjagd Bachelorarbeit TU Dresden

Bogenjagd, eine sichere und waidgerechte Jagdart


Waidgerecht

Die heutige Jagd mit Pfeil und Bogen ist in bislang 19 europäischen Ländern nachweislich als tierschutz- bzw. waidgerechte Jagdart akzeptiert ist und wird erfolgreich praktiziert. Die rasiermesserscharfen Klingen der Jagdspitze erzeugen einen komplett durchgehenden Schnittkanal und tangieren nur sehr wenige Schmerzrezeptoren. Das beschossene Tier ist erfahrungsgemäß nach wenigen Sekunden tot.

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Handhabung des Bogens

Ein Jagdbogen ist grundsätzlich sicher, da er unmittelbar vor dem Verschießen eines Jagdpfeiles mit Muskelkraft gespannt werden muss. Die Energie ist nicht vorgespeichert. Ein versehentliches Lösen des Pfeiles ist somit nicht möglich. Er hat eine vergleichbar geringe Reichweite, wodurch die Hintergrundgefährdung minimiert ist.

Weitere Themen

In und um Madrid (Spanien) wird seit 2011 erfolgreich im Auftrag der Umweltbehörde Schwarzwild ausschließlich mit Pfeil und Bogen von speziell dafür ausgebildeten Personen (Jägern) erlegt, da die Wildschweine überhandnahmen.

In einigen Bundesstaaten der USA wird in urbanen Bereichen wie z.B. Randsiedlungsgebiete, Parks, Friedhöfe etc. aus Sicherheitsgründen nur noch der Bogen zum Jagen zugelassen.

Einem Fernsehbericht zufolge fand auch in Deutschland in jüngerer Vergangenheit die wohl erste offizielle Bogenjagd der Neuzeit statt. In der Nähe von Karlsruhe vermehrten sich versehentlich freigelassene Ochsenfrösche derartig, dass sie zu einer ernsthaften Bedrohung für Kleintiere und Fische wurden. Auf Basis einer Sondergenehmigung und unter behördlicher Aufsicht kooperierten Naturschützer und Angler mit eigens engagierten Bogenschützen, um die “Ochsenfroschplage” in den Griff zu bekommen, da andere Jagdmethoden aus Sicherheitsgründen nicht in Frage kamen.

Aufgrund von laufenden Forschungsprojekten in Deutschland (www.gwsm.eu) können je nach Landesjagdgesetz die zuständigen Jagdbehörden die Beschränkung der Verbote zielgerichtet einschränken.

Die Jagd mit Pfeil und Bogen erfordert vom Jäger eine besondere Naturverbundenheit. Er ist auf sehr gute Kenntnisse im Zusammenspiel von Vegetation, Wild und dem gesamten Ökosystem angewiesen. Die verwendete Munition (Jagdpfeile) wird in der Regel wieder eingesammelt und belastet daher weder Gewässer noch die Fluren.

Da die Bogenjagd fast nur als Einzeljagd ausgeübt wird und nur dann zum Erfolg führt, wenn der Bogenjäger im Einklang mit der Natur steht, wird der Bogenjäger versuchen Störungen der Flora und Fauna zu vermeiden. Eine Beunruhigung des Wildes ist ausgeschlossen. Das Wild kann seine ursprünglichen Verhaltensweisen wieder annehmen. (tagaktiv, usw.) Dazu ist es jedoch erforderlich, dass die gesamte Gesellschaft ihr Verhalten gegenüber der Natur und Umwelt verändert. Die berechtigten Aktivitäten aller Naturnutzer, sind einer der Gründe für das veränderte Verhalten unseres Wildes. Leider haben durch die immer mehr voranschreitende Urbanisierung unserer Gesellschaft immer weniger Menschen einen normalen Bezug zu natürlichen Abläufen und Zusammenhängen in Wald und Flur. Sie können die Folgen ihres Handelns nicht mehr erkennen. Die Störungen des Wildes, unter anderem durch Freizeitaktivitäten usw., führen z.B. zur Veränderung ihres Äsungsverhaltens, Nachtaktivität, Verbiss von Jungbäumen, Scheue vor Mensch und anderen Tieren usw.. Durch die Naturnahe Jagdmethode tragen wir zur Normalisierung des Verhaltens unseres Wildes bei.

In den meisten Ländern der Erde ist die Bogenjagd üblich und deswegen auch gesetzlich geregelt. In Europa ist in folgenden Ländern die Bogenjagd als zusätzliche Jagdart akzeptiert und wird erfolgreich praktiziert:

Dänemark, Belgien (Walone), Grönland, Finnland, Estland, Aland, Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, Bulgarien, Serbien, Kroatien, Slowakei (Gatter) und Ungarn.

In Belgien (Flandern) und der Slowakei laufen zurzeit staatlich beauftragte Untersuchungen und es ist auch hier mit der Wiedereinführung der Bogenjagd zu rechnen.

In Schweden besteht seit dem 04. Juni 2017 eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Jagdverband und dem dortigen Bogenjagdverband.

Was spricht also gegen die Wiedereinführung der Bogenjagd in Deutschland? Im Prinzip nichts. Das Beispiel mit den Ochsenfröschen zeigt, dass sich die Bogenjagd bei uns bereits als sinnvoll erwiesen hat, wenn auch nur auf Basis einer Sondergenehmigung. Nach dem deutschen Jagdrecht ist die Jagd auf Schalenwild mit Pfeil und Bogen verboten (Bundesjagdgesetz § 19, Abs.1), wobei das in jedem Landesjagdgesetz nochmals explizit geregelt sein kann. Die Bogenjagd verstößt weder gegen das Tierschutzgesetz noch gegen die deutsche Waidgerechtigkeit. Im Gegenteil. Der Grundsatz der Waidgerechtigkeit, „dem Wild eine Change lassen“, ist erfüllt.

Aufgrund der Gespräche auf verschiedenen Entscheider-Ebenen im jagdlichen, wissenschaftlichen und politischen Bereich, kann davon ausgegangen werden, dass heutzutage kaum einer sich gegen die Bogenjagd ausspricht, jedoch zwischen den Ebenen Unsicherheiten über die jeweiligen Denkweisen vorherrschen. Der DBJV ist darum bemüht, diese Brücken zu bauen.

Dort, wo noch niemand über die Bogenjagd informiert wurde oder sich aus eigenen Stücken informiert hat, besteht nur unzureichendes Wissen über die Bauweise und die Wirkungsweise von Jagdspitzen. Meist wird Bogenjagd mit unzureichenden Informationen assoziiert. Es denken hierbei die Meisten an Indianerfilme, Robin Hood, eigene Kindheitserfahrungen oder Dokumentarfilme über Ureinwohner.

Auf Anfrage können wir gerne detailliert über die heutige Bogenjagd bei Ihnen informieren.

Die Jagd mit Pfeil und Bogen kann als traditionelle Jagdart als Bereicherung der Jagd  gesehen werden. Jedem Jäger würde die Möglichkeit gegeben, die Jagdart frei zu wählen. Angehende Jäger könnten gewonnen werden, die ansonsten evtl. keine Jäger werden würden. Die Bogenjagd genießt in der Bevölkerung in den umliegenden europäischen Ländern, in denen sie schon jahrzehntelang wieder akzeptiert ist und erfolgreich praktiziert wird, großes Ansehen.

Exkurs

An dieser Stelle einige Informationen und Bemerkungen für Interessenten, die noch keine Gelegenheit hatten, sich mit heutzutage verwendeten Jagdbögen vertraut zu machen.    Hauptsächlich werden bei der Jagd  Compoundbögen eingesetzt, die nach dem Flaschenzugprinzip funktionieren und traditionelle Bögen in der Wurfleistung um einiges übertreffen. Sie werden meistens auch mit einer Kombination aus Peep und Visier geschossen, was vom Prinzip her Kimme und Korn entspricht. Die maximale jagdliche Entfernung liegt üblicherweise bei ca. 25 Metern. Mit einem Compoundbogen kann ein geübter Schütze grundsätzlich auch auf weitere Entfernung noch akkurat treffen. Letztlich hängt die jagdliche Schussdistanz mit der Reaktionsgeschwindigkeit des Wildes und der Pfeilfluggeschwindigkeit zusammen.

Wenn man den Blick über Deutschland bzw. Mitteleuropa hinausrichtet, kann man auch ohne Hintergrundwissen den aktuellen Praktiken der Jagdausübung entnehmen, dass folgende Jagdarten in der Historie elementar waren und es berechtigterweise auch heute noch sind:
Die Fallenjagd, die Bogenjagd, die Beizjagd und die Jagd mit Feuerwaffen.

Durch die Wiedereinführung des Bogens als Jagdwaffe würden die geschichtlichen Wurzeln der Jagd in Mitteleuropa angemessen repräsentiert und dokumentiert. Auch unser Schutzpatron Hubertus und die Jagdgöttin Diana sind mit Pfeil und Bogen abgebildet.

Mit der Bogenjagd kann die Jägerschaft auch neue soziale Zielgruppen ansprechen, die ansonsten der Jagd eher kritisch und mit Vorurteilen behaftet gegenüberstehen. Außerdem könnte man mit der Diskussion über die Bogenjagd beweisen, dass die Jägerschaft neuen Ideen aufgeschlossen gegenübersteht. Die Bogenjagd findet durch ihre Weidgerechtigkeit im Sinne von “Fairness” in letzter Zeit vermehrt Zustimmung und Toleranz. Ihre Wiedereinführung könnte nicht nur völlig neue Interessenten, vor allem aus dem urbanen Bereich, ansprechen, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Diskussionen über die Jagd und ihre generelle Akzeptanz ausüben.

Durch die geringere Reichweite des Jagdbogens kommt in erster Linie sehr junges oder altes, geschwächtes und dementsprechend unvorsichtigeres Wild zur Strecke. Dadurch spiegelt der Bogenjäger die natürliche Sterblichkeit in naturbelassenen, von Menschen nicht beeinflussten Gebieten sehr gut wieder.

Dänemark (Verwundungsstudie Bogenjagd `99 bis `04)

Diese fünfjährige Studie erbrachte im Ergebnis den Fortschritt im Legalisationsprozess der Bogenjagd in Dänemark am Januar 2005.  In dieser Periode wurden 576 Stück Rehwild jeweils mit einem Jagd-Pfeil beschossen. Im Ganzen wurden 533 Stück Rehwild erlegt. In 11 Situationen wurden Pfeile geschossen, welche das jeweilige Stück Rehwild vollständig verfehlten, mit keinem Nachweis eines Einschlags. Diese Annahme wird unterstützt durch das vollständige Fehlen von Blut und Körperflüssigkeiten beim geborgenen Pfeil. In 4 Fällen gab es keinen Nachweis einer Verwundung, ohne dass der Pfeil gefunden wurde. In 28 Fällen (4,99%) waren nachweislich Treffer dokumentiert, durch Körperflüssigkeiten auf dem Boden und auf dem Pfeil, was den Schluss zu einer Verwundung veranlasste.

library_books Dänische Verwundungsstudie Bogenjagd von EBA

Frankreich

Laut dem Bericht des Präsidenten des Bogenjagdverbandes Frankreich FFCA, Eric de Lavenne, vom 31.03.2017 liegt die Erfolgsquote in Bezug auf Nachsuchen bei 50 %, welche nahezu identisch mit den Nachsuchen bei Büchsenschüssen ist. (Informationen der „Union Nationale pour l'Utilisation de Chiens de Rouge“ = nationaler Zusammenschluss für den Einsatz von Nachsuchehunden) 50 % der verwundeten Tiere wurden bei den Nachsuchen unter 300 m gefunden, 85 % unter 1000 m. Insgesamt wurden 80 % der verwundeten Tiere tot gefunden, 20 % wurden bei der Nachsuche erlegt.

Persönlich mitgeteilten Erfahrungsberichten von professionellen französischen Nachsucheführern zufolge unterscheiden sich Nachsuchen nach Pfeiltreffern nicht wesentlich zu Nachsuchen bei Kugeltreffern.

library_books Informationen zur Bogenjagd in Frankreich von Luis Hant

Sicherheit und Hintergrundgefährdung

Meist wird von erhöhter Position aus geschossen, weshalb der gewachsene Boden Pfeilfang ist. Im Regelfall penetriert der Pfeil komplett den Wildkörper und verliert dadurch an Energie. Dadurch ist die Hintergrundgefährdung z.B. durch Abpraller sehr gering!

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Keine Beunruhigung der Bevölkerung

Gerade im stadtnahen Bereich ist heute aufgrund der Sensibilität (durch den Schussknall) der Bevölkerung eine Bejagung mit der Büchse und Flinte kaum mehr möglich. Hier stellt die Bogenjagd eine zuverlässige, effektive und waidgerechte Lösung zur Verfügung.